Zwei Historiker erzählen sich gegenseitig Geschichten aus dem historischen Aarau.
Die beiden Historiker Manuel Näf und Simon Kalberer erzählen sich in ihrem Podcast gegenseitig Geschichten aus der Vergangenheit der schönen Kantonshauptstadt Aarau und beleuchten so historische Entwicklungen und Zusammenhänge aus einer lokalgeschichtlichen Perspektive. Für alle, die Aarau besser kennenlernen oder neu entdecken wollen!
Folge 13: Aaraus letzter Aufstand 1798
Ende Januar 1798 stehen die französischen Revolutionstruppen an den Grenzen der alten Eidgenossenschaft. Bern mobilisiert seine Armee - aber Aarau weigert sich und wird zum Revolutionsnest. Doch wie sah diese Revolution in Aarau genau aus? Wer machte mit und gegen wen musste sich Aarau wehren? Wir blicken in dieser Folge hinter die Kulissen der Aarauer Revolution und die letzten Tage im Ancien Régime.
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Folge 12: Die 1920er in Aarau - Hitlerbesuch, Bürgerwehren, Antikommunismus
1924 steht der Aarauer Arzt und Präsident des "Schweizerischen Vaterländischen Verbands" (SVV), Eugen Bircher, unter Verdacht: Haben er und/oder der SVV im Sommer 1923 Adolf Hitler in Aarau empfangen und dessen Putschversuch im November 1923 in München gegen die Weimarer Republik unterstützt? Wir sprechen in dieser Folge über Hitlers Schweizerreise 1923, antikommunistische Bürgerwehren und was diese mit einer streitbaren Schweizer Ärztemission an der Ostfront im 2. Weltkrieg zu tun haben. Eine Geschichte über die Auswirkungen des 1. Weltkriegs und die Aarauer Zwischenkriegszeit zwischen links und rechts in drei Kapiteln.
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Folge 11: FC Aarau - Trainerstation und Zufluchtsort in turbulenten Zeiten
Hopp Aarau! So schreit es bekanntlich aus allen Kehlen im Stadion Brügglifeld, der Heimspielstätte des FC Aarau. Doch nicht für alle war der Fussball stets eine Bühne der unbeschwerten Euphorie. Wir beleuchten in dieser Folge die turbulenten Karrieren eines Vereins und eines Trainers, die sich in düsteren Zeiten des 20. Jahrhunderts kreuzten. Die sportliche Laufbahn des städtischen Fussballvereins war in den Jahrzehnten nach seiner Gründung 1902 bereits von einigen Hochs und Tiefs geprägt. 1933 stand der Verein erstmals in seiner Geschichte vor der Aufgabe Wiederaufstieg in die oberste Liga. Der für diese Aufgabe angeworbene Trainer Fritz Kerr schien zwar wie geschaffen für diese Aufgabe. Dass der internationale Trainer aus Wien ausgerechnet im Jahr von Hitlers Wahl zum Kanzler des Deutschen Reiches nach Aarau kam, war jedoch kein Zufall. Als Jude musste sich Kerr um weit mehr als seine Trainerkarriere in Deutschland sorgen und fand beim FCA ein Exil. Während seines kurzen Aufenthaltes in Aarau verhalf Fritz Kerr dem Verein sportlich zurück in die Spur. Doch schon bald trieb ihn das faschistische Regime Nazi-Deutschlands erneut zur Flucht.
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Folge 10: Wie die Eisenbahn Zähne bekam - Aufstieg und Ende der Zahnradbahn "made in Aarau"
Wie wenig Erfindungen stehen sie für den Aufbruch der Schweizer Alpenwelt ins industrielle Zeitalter und die Entstehung des Schweizer Alpentourismus: Die Zahnrad- und Standseilbahnen. Die Anfänge des Zahnradantriebs liegen jedoch - wider Erwarten - nicht in den Bergregionen, sondern im Raum Aarau-Olten. Wir beleuchten in dieser Folge einen wenig bekannten Ausschnitt der Schweizer Technik- und Wirtschaftsgeschichte während der "Gründerzeit" der 1870er Jahre, erzählen vom Aufstieg und Niedergang der "Internationalen Gesellschaft für Bergbahnen in Aarau", von gewaltigen und kuriosen Projekten und wie die hier beschäftigten Ingenieure Niklaus Riggenbach, Roman Abt und Emil Strub dabei zu international bekannten Pionieren des Zahnradantriebs wurden.
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Folge 9: Die Hexenjäger und ihre Henker
In der Aarauer Altstadt lebt es sich heute unbeschwert. Wo im Zentrum der Stadt sonst Gewerbetreibende und Stadtbürger*innen ihrem Alltag nachgingen, fanden ab dem ausgehenden Mittelalter aber auch Hinrichtungen brutalster Art statt. Hans Jakob Hotz, der Scharfrichter von Aarau, urteilte einst über ein besonders übles Delikt. 1673 führte er Margareth Schäfer auf das Schafott in der Kreuzgasse. Sie wurde des Vergehens der Hexerei für schuldig gesprochen. Welche Bedingungen führten dazu, dass Margarethe Schäfer als eine von tausenden Menschen in der Frühen Neuzeit wegen Hexerei gefoltert und hingerichtet wurde? Was verstanden die Menschen aus dieser Zeit überhaupt unter Hexerei? In dieser Folge suchen wir Antworten zu einem der düstersten Kapitel der Geschichten aus Aarau.
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Folge 8: Aarau statt Eidgenossen - Mittelalter einmal anders
Geht es um den Raum der Schweiz im Mittelalter, so bleibt Aarau oft ein Platz in den Fussnoten. Das wollen wir ändern! Wir tauchen in dieser Folge ein ins Mittelalter aus Aarauer Perspektive, beleuchten die regionalen Begebenheiten von Aaraus Stadtgründung im Kontext dynastischer Machtkämpfe zwischen einflussreichen Adelsfamilien sowie Papst und Kaiser und sprechen über die historischen Phänomene der beginnenden Territorialherrschaften und der "Gründerstädte". Eine geballte Ladung Mittelalter mit illustren Persönlichkeiten und einigen Aarauer Sehenswürdigkeiten - für einmal ohne Eidgenossen.
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Folge 7: Alles fährt Velo – Radfahren zwischen Alltag und Politik im frühen 20. Jahrhundert
Heute ist das Fahrrad für viele von uns ein alltägliches Verkehrsmittel. Andere mögen es sportlich und drehen ein paar Runden auf ihrem Rennrad, oder sie touren gleich durch die ganze Schweiz. Wer schon einmal an einer sogenannten "Critical Mass" teilgenommen hat, weiss, dass Fahrrad fahren auch ein verbindendes Gefühl erzeugen kann mit gesellschaftspolitischem Potenzial. Auch der Ursprung von kollektivem Radfahren im Aargau war politisch. Dort entstanden nach dem Landesstreik 1918 die meisten Radfahr-Sektionen aus der Arbeiterbewegung. In dieser Folge gehen wir auf die Spuren der Aarauer Sektion "Vorwärts" und erzählen euch, inwiefern viele der heute gängigen Velo-Vergnügungen einen klaren politischen Zweck für linke Parteien und Gewerkschaften verfolgten. Gute Fahrt!
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Folge 6: Birchers Müesli - Eine Geschichte von der Heilkost bis zur Hitlerjugend
Als Frühstücksspeise oder gesunde Zwischenmahlzeit geniesst das Birchermüesli weltweite Bekanntheit und überstrahlt zuweilen auch die Erinnerung an seinen Namensgeber und Erfinder, den Aarauer Dr. Maximilian Bircher-Benner. Doch die "Apfeldiätspeise" oder "d'Spys", wie sie Dr. Bircher-Benner auch nannte, war viel mehr als ein blosses Frühstücksgericht… Wir tauchen in dieser Episode ein in die Zeit der Jahrhundertwende zum 20. Jh. und blicken auf die damaligen Ernährungsgewohntheiten sowie die medizinischen und sozialpolitischen Diskurse, welche die Zeit von Dr. Bircher-Benner - und sein Müesli - geprägt haben.
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Folge 5: "Züri brännt!" - und Aarau?
Die als "Opernhauskrawalle" bezeichneten Auseinandersetzungen vom 30. und 31. Mai in Zürich stehen symbolisch für die Jugendunruhen der 1980er Jahre, die sich für kulturelle Freiräume, gegen Wohnungsnot und staatliche Autorität einsetzten. Auch wegen des Dokumentarfilms "Züri brännt" fanden die Ereignisse Eingang ins kollektive Gedächtnis. Ganz im Gegensatz zu Aarau… Manuel erzählt in dieser Folge, gestützt auf Zeitzeugenberichte, wie die "Jugendunruhen" der 80er Jahre auch Aarau prägten.
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Folge 4: Von Spionen, Turnern und Burschenschaftern
Aarau war auch in vergangenen Tagen alles andere als ein verschlafenes Nest. Simon berichtet von der kuriosen Spionageabwehr des deutschen Exilanten Wolfgang Menzel (1798-1873) während der Restaurationsepoche und wir tauchen ein in eine Zeit, als Aarau zum Magnet für politische Flüchtlinge und Spione wurde. Dabei stossen wir auf Hinterlassenschaften, die bis heute in Aarau präsent sind.
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Folge 3: Wie die Aufklärung einen Frauenberuf veränderte
Manuel erzählt am Beispiel der Aarauerin Katharina Landolt-Sommer, wie sich der Beruf der Hebamme während der Aufklärung wandelte und was dies für die Stellung der Hebammen im entstehenden Gesundheitswesen bedeutete. Korrektur zur Folge: Der erwähnte Inquisitor und Verfasser des Hexenhammers, Heinrich Kramer (1430-1505), gehörte dem Dominikanerorden an! Die Jesuiten wurden erst im Laufe des 16. Jahrhunderts gegründet.
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Folge 2: Von Aarau nach Jerusalem - Die Reise des Daniel Ecklin
Daniel Ecklin, Apothekersohn aus Aarau, reist im 16. Jahrhundert ins Heilige Land und erlebt dabei einiges. Sein Bericht gibt Einblick in die Praxis des Reisens, in spannende Reiseerlebnisse vor rund 450 Jahren und wirft Fragen auf - was lässt sich aus Reiseberichten über "das Fremde" tatsächlich erfahren?
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Folge 1: Über die Kirche im Dorf und ihre "Königinnen"
Eine Kirche hat eine Orgel: Kirche bauen, Orgel rein und fertig - weit gefehlt! Manuel erzählt die wechselvolle Geschichte der scheinbar selbstverständlichen Instrumente in der Aarauer Stadtkirche. Weiterführende Literatur und Quellen: Sybille Erismann: Die spannende Geschichte der Orgeln in der Stadtkirche Aarau, Aarauer Neujahrsblätter (86/2012).
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