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Die Altstadt von Aarau entdecken

Entdecke mit uns auf einem gemütlichen Spaziergang die wunderschöne Altstadt von Aarau. Du wirst für den Rundgang (reine Gehzeit) ca. 1 Stunde brauchen. Wir empfehlen den Rundgang von Frühling bis Herbst und bei schönem Wetter. Der Rundgang beginnt beim südlichen Ende des Grabens beim oberen Turm, dem höchsten Stadtturm der Schweiz!

Der untere Teil des Turms stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert. 300 Jahre später, also im 16. Jahrhundert, wurde er aufgestockt und übernahm die Funktion eines Wachturms. Aus dieser Zeit stammt auch die markante Form des Daches. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war darin die Jungwacht untergebracht, während der untere Teil als  Gefängnis diente. Mit 61 Metern ist der obere Turm der höchste Stadtturm der Schweiz.

Einen wunderbaren Ausblick auf den oberen Turm bietet die kleine Terrasse des Waldmeier Waldmeier Bar & Diner. Die gut sichtbare Sonnenuhr mahnt den 1966 vom Aarauer Künstler Felix Hoffmann gemalte Totentanz. Bei einem Kaffee und einer Stärkung lässt sich - je nach Jahreszeit drinnen oder draussen - in gemütlichem Ambiente der 20er Jahre der Stadtrundgang in aller Ruhe planen.

Nach der Stärkung verlassen wir das Waldmeier und begeben uns durch das  im 14. Jahrhundert anlässlich der Erweiterung der Stadt erbaute Torhaus auf die Nordseite des Turms. Dort biegen wir nach links ein in die Golattenmattgasse. Nach etwa 80 Schritten gelangen wir durch das “Lochstägli” in die Milchgasse und betreten ein schon früher beliebtes Wohnquartier. Wir gehen weiter geradeaus und nach etwa 150 Schritten öffnet sich die Gasse und wir stehen auf dem Kirchplatz. Auf dem Kirchplatz steht linkerhand der Gerechtigkeitsbrunnen mit einer barocken Justitia (Kopie, Original im Stadtmuseum) aus dem 17. Jahrhundert. Gerade aus steht die Stadtkirche, welche von 1471 bis 1479 erbaut wurde. Der Kirchturm stellt aus einer anderen Perspektive wohl eines der bekanntesten Sujets der Stadt dar. Dazu später mehr. Rechterhand blicken wir in die Kirchgasse und sehen auf der linken Strassenseite das “Sevilla”.

Die ehemalige spanische Einwanderer Beiz aus den Zwanziger Jahren hat nichts von ihrem Charme eingebüsst und verwöhnt uns bei Bedarf mit feinen Tapas und fantastischem Wein. Bei schönem Wetter kann man an einem der Gartentische dem Treiben auf dem Kirchplatz zusehen.

Nach der Stärkung gehen wir entlang der Kirche Richtung Westen. Am Ende des Platzes bietet sich uns bei schönem Wetter ein traumhafter Ausblick auf den Schachen und das dahinter liegenden Naherholungsgebiet (inkl. Kühlturm des AKW Gösgen). Tipp: Hier kann man traumhafte Sonnenuntergänge bestaunen! Nun steigen wir die Treppen hinunter zum Altersheim Golatti. Auf jenem Grundstück wurde 1270 das Frauenkloster St. Ursula gegründet, das 1528, während der Reformation, aufgehoben worden ist. Die Gebäude dienten in der Folge als Schule, Spital, Seidenfabrik und Altersasyl (Spittel). Das gegenüber dem Hauptgebäude liegende Pärklein mit den schönen alten Bäumen heisst noch heute Spittelgarten.


Wir wenden uns weiter abwärts und sehen am tiefsten Punkt der Gasse auf der linken Seite das Haldentor, durch welches die Stadtbewohner früher die Ackerflächen im Schachen erreicht haben.

Wir gehen weiter und erreichen das aus der Serie “Der Bestatter” bekannte Restaurant Halde. Besonders im Sommer lässt sich auf der Terrasse diese ausgesprochen schöne Gasse der Altstadt auf der Terrasse der Restaurants geniessen - hier kommen wahrlich mediterrane Gefühle auf!

Am Ende der Gasse verlassen wir die Halde durch ein Tor und stehen auf dem Zollrain. Hier machen wir einen Abstecher nach links und begeben uns bis zur Bushaltestelle “Rathaus” auf der linken Strassenseite. Hier erblicken wir wiederum den Kirchturm der Stadtkirche, dieses Mal in der besagten Perspektive. Ein wahrlich traumhafter Anblick, welcher sich übrigens im Sommer auch von der Terrasse des auf der anderen Strassenseite gelegenen Les Amis.Lounge geniessen lässt.

Und es erinnert nichts mehr daran, dass in diesen Räumlichkeiten bis noch vor wenigen Jahren die grösste Aarau Disco zu Hause war. 

Nachdem wir die traumhafte Aussicht genossen haben, begeben wir uns wieder zurück den Rain hoch in die Altstadt hinein. Wir biegen nach rechts ab und stehen vor dem Städtischen Rathaus. Die ursprüngliche Stadtgründung der Kiburger in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts (erste schriftliche Erwähnung 1248) hatte sich auf das Plateau auf dem Felsen beschränkt. Auf drei Seiten im Städtischen Rathaus eingebaut, erkennt man trotzdem noch gut den Turm Rore , bei der Stadtgründung als kleine Burg des Stadtherrn errichtet. Vor dem Rathaus liegt die weite Rathausgasse, die frühere Marktgasse der Stadt. In diese Strasse lassen sich unzählige restaurierte Bürgerhäuser aus der Spätgotik bestaunen. Nach etwa 80 Schritten begen wir nach links in die Kronengasse ein. Nach weiteren 100 Schritten sehen wir vor uns das ehemalige Kaufhaus “Q”. Über 150 Jahre wurden darin unter anderem Postgeschäfte abgewickelt. Sogar die Postkutsche hielt vor der alten Postfiliale im Kaufhaus. Die besagte Postfiliale fiel übrigens inzwischen den Sparmassnahmen zum Opfer. Wir gehen weiter und erreichen unweit den Schlossplatz mit dem Schlössli und dem darin integrierten Stadtmuseum. Der Turm, aus mächtigen Aarekieseln und Findlingen erbaut (das prächtigste Beispiel eines Megalithturmes im Kanton Aargau), weist im Erdgeschoss Mauerstärken bis zu 3.70 m auf. Er dürfte im 11./12. Jahrhundert entstanden sein und ist das älteste erhaltene Gebäude der Stadt Aarau.

Wir gehen zurück zum Schlossplatz, gehen dort links durch das eiserne Tor und gelangen zum «Haus zum Schlossgarten». Dieses Haus diente 1798 während rund sechs Monaten als erster schweizerischer Regierungssitz und beherbergte das Helvetische Direktorium. Damals war unter französischer Vorherrschaft ein gesamtschweizerischer Einheitsstaat, die Helvetische Republik, errichtet worden. Somit stellt dieses Haus sozusagen das erste "Bundeshaus» der Schweiz dar. Wir gehen nun zurück auf den Schlossplatz.

Wer die geschichtsträchtige Atmosphäre auf der Piazza noch etwas geniessen will, der kann sich auf der gemütlichen Terrasse des Oscar One niederlassen. Die trendige Bar hat sich zu einem beliebten Treffpunkt in der Stadt gemausert und lädt geradezu ein, das Treiben auf dem Schlossplatz aus der Ferne zu beobachten.

Anschliessend gehen wir über die Strasse und stehen am Graben. Linkerhand beginnt parallel dazu der Kasinopark, welcher früher der Friedhof von Aarau war. Wir gehen aber weiter dem ehemaligen Graben entlang. Dieser war früher ein rund 20 Meter breiter und bis zu fünf Metern tief und war Teil der Stadtbefestigung.

Heute finden wir hier unter anderem das Restaurant Caverna, welches für die “Pizza am Meter” stadtbekannt ist. Hier endet unsere Tour und wir geniessen die entspannte Stimmung unter den Platanen.